Die Igbo sehen sich massiv benachteiligt und bedroht durch die Zentralregierung. Diese wird aus ihrer Sicht seit der Unabhängigkeit Nigerias 1960 von den überwiegend muslimischen Hausa-Fulani aus Nordnigeria kontrolliert. Ihr geheimes Ziel sei es, die Igbo von der Macht fernzuhalten oder sogar auszulöschen. Dahinter vermuten sie zum einen das Machtstreben des muslimischen Nordens nach Nigerias Ölreichtum, zum anderen das Vorhaben, sie vom Christentum zum Islam zu bekehren.
Schon den Biafra-Krieg in den 1960er Jahren begreifen Igbos als ihren Verteidigungskampf gegen den muslimischen Norden, um einen Genozid an ihrem Volk abzuwehren. Seit Kriegsende bestehe die Unterdrückung vor allem in einer politischen und wirtschaftlichen »Marginalisierung«, so der übliche Begriff der Igbo. Auch wurden Igbos wiederholt von der Terrorgruppe Boko Haram, der Polizei und dem Militär angegriffen. Dabei dramatisieren viele Igbos jedoch die tatsächliche Bedrohung, wozu die Biafra-Bewegung mit flammenden Appellen und beinahe täglichen Warnungen vor angeblichen neuen Massakern an Igbos erheblich beigetragen hat.