Nachdem zunächst Furchtbotschaften wie „Ebola kills“ die betroffenen Gesellschaften stark verunsicherten, arbeitete die WHO ein Konzept für eine zielgruppenspezifische Ansprache der Bevölkerung aus. Dieses sollte die Aufmerksamkeit auf Ebola lenken, zugleich aber auch Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, die es den Menschen erlaubten, sich selbst durch Hygienemaßnahmen zu schützen. Diese Kampagnen waren in Teilen erfolgreich, aber konnten den fast drei Jahre andauernden Ausbruch der Krankheit nicht verhindern. Nachdem die Gesundheitsbehörden am 9. Juni 2016 keine Neuinfektionen in den betroffenen Gebieten mehr registrierten, erklärte die WHO die Epidemie für beendet. Nach offiziellen Angaben hatten sich bis dahin 28.646 Menschen infiziert, 11.323 waren verstorben.
Was folgte, waren intensive Diskussion von Expert*innen über eine Reform des globalen Seuchenschutzes. Dies betraf ein engmaschigeres Frühwarnsystem und die Stärkung regionaler Außenstellen der WHO. Außerdem sollten Nichtregierungsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen unterstützt werden. Schließlich werden derzeit Konzepte entwickelt, um die medizinische Grundversorgung und den Katastrophenschutz von Programmen der Entwicklungshilfe zu entkoppeln. Dahinter steht die Vision eines sich gegenseitig unterstützenden Versorgungssystems aller Staaten.
Ein Mitarbeiter der amerikanischen CDC (Centers for Disease Control
and Prevention) überprüft die Körpertemperatur einer Person,
bevor diese Zutritt zu einem öffentlichen Gebäude erhält (Monrovia, 2014).