Auf der Halbinsel Istrien kam es seit der Neuzeit mehrfach zu Wechseln in den politischen und sozialen Verhältnissen. 1797 wurde die mitunter venezianisch geprägte Region als Teil des Habsburgerreiches zum ersten Mal zu einer politischen Einheit verbunden. Die Grenzlage an der nördlichen Adria zwischen Triest und Rijeka ist Ausgangspunkt für Istriens multikulturelle Geschichte. Slawische, germanische und romanische Sprachen vermischten sich. Die vielfältigen Migrationen auf der Halbinsel hinterließen zudem ein bis heute unverkennbares Muster mediterraner und kontinentaler Kulturen. Die ab Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende staatliche Modernisierung und der für diese Zeit typische Nationalismus trugen jedoch entscheidend zur allmählichen Entmischung dieser Multikulturalität bei. Seitdem verhandeln die istrischen Bevölkerungsgruppen über ethnische Zugehörigkeiten und nationale Interessen.