Die Herrschaft des römischen Kaisers Justinians I. (527–565) war lang und ereignisreich. In seiner Regierungszeit trieb er Reformprojekte voran und konnte grandiose Siege erringen: Seine Juristen hatten es in nur sechs Jahren (528–534) geschafft, alle gültigen Gesetzestexte des Imperiums im sogenannten Corpus Iuris Civilis zusammenzufassen. Daneben stieß er eine Steuerreform an und besetzte wichtige Posten mit jungen, fähigen Männern, die oft nicht der traditionellen Reichselite entstammten. 533 gelang dann seinem Militär ein großer Erfolg: Das Vandalenreich war gefallen. Zwei Jahre später machte man sich sogar daran, Italien von den Goten zurückzuerobern. Die Umtriebigkeit des Kaisers ging im Bild eines sich um seine Untertanen sorgenden Herrschers in die Geschichte ein. Spektakuläre Bauten, wie die Hagia Sophia, künden noch heute von diesem Anspruch.