Die Reformation läutete die frühe Neuzeit mit einem Paukenschlag ein: Die durch und durch religiös geprägte Gesellschaft wurde durch Martin Luther und weitere Vordenker des neuen Glaubens aufgerüttelt. Die neue Glaubensauslegung betraf auch die weiterhin katholischen Klöster, insbesondere die Frauenkonvente, denn die Reformation sprach den bisher von der Außenwelt abgeschottet lebenden Klosterfrauen den Sinn ihrer religiösen Lebensform vehement ab. Der neue Glaube sah den gesellschaftlichen Platz der Frauen stattdessen in der Familie. Die Reformationsbefürworter*innen strebten deshalb danach, Klöster aufzulösen. Für die Nonnen bedeutete dies, dass sie eine über Jahrhunderte geprägte Lebensweise aufgeben sollten und damit ihre Identität als geistliche Frauen.