Ab dem 15. Jahrhundert lebten auf dem Gebiet der heutigen Ukraine lose Verbände freier Grenzkrieger, die Kosaken. Sie konnten im 17. Jahrhundert eine dauerhafte, militärdemokratische Heeresorganisation mit einem gewählten Anführer, dem Hetman, etablieren. Dieses Hetmanat erhob sich gegen die polnische Herrschaft und stellte sich 1654 in Perejaslav unter die Protektion des Moskauer Zaren. In seiner inneren Organisation blieb es jedoch selbstständig. Dreizehn Jahre später wurde das Hetmanat dann aufgeteit: Nach Kriegen zwischen Polen und Moskau gingen die Gebiete am rechten Ufer des Flusses Dnipro an Polen, die linksufrigen und Kyjiv fielen an das Moskauer Reich.
Im Nordischen Krieg hatte der russische Zar kosakische Regimenter als Kanonenfutter verheizt. Das Hetmanat drohte zerrieben zu werden. Hetman Ivan Mazepa wechselte daraufhin auf die gegnerische Seite Schwedens. Für den Zar war das Hochverrat. Diese Deutung hält bis heute in Russland an. In der Ukraine gilt Mazepa wiederum als nationaler Held, der die kosakische Selbstbestimmung bewahren wollte.